Abenteuer China 2019

Das Abenteuer China beginnt!

04.07. - 18.07.2019

Dienstag, 02. Juli 2019:

Lange haben wir auf diesen Tag gewartet. Unsere Rundreise durch China beginnt. Doch wie wollen wir den Daheimgebliebenen berichten, dass es uns gut geht und was wir in den beiden Wochen alles erleben? Normalerweise macht man das über WhatsApp. Was aber tun, wenn dieser Nachrichtendienst in China nicht funktioniert, wenn die App beim Verbinden mit dem WLAN des Hotels sofort blockiert wird? Wie haben wir das bloß früher gemacht, als die Reiseziele mit den Eltern noch Harz oder Thüringen hießen? Wir haben einfach vor Ort eine Karte geschrieben oder im Notfall ein Telegramm aufgegeben. Und nun geht ganz plötzlich die Welt fast unter, weil WhatsApp nicht funktioniert. Eigentlich völlig verrückt oder? Nun haben uns Annabelle und Gerrit bei den Vorbereitungen ihrer Weltreise auf die Idee gebracht, doch einfach einen Reiseblog zu schreiben und somit allen interessierten Freunden und der Familie die Möglichkeit zu geben, an unserer Rundreise durch China wenigstens ein kleines Stück teilhaben zu können. Also, insofern uns unsere Hotels in den kommenden zwei Wochen mit einem stabilen Internet versorgen (davon gehe ich in China einfach aus, wir sind ja nicht in der digitalen Wüste Deutschland:-))), werden wir an dieser Stelle über die Höhepunkte unserer Reise berichten. Schließlich weiß mittlerweile jeder, dass ich neben dem Fotografieren auch gerne als "Schreiberling" agiere. Also seid gespannt!

Mittwoch, 03. Juli 2019:

Die Koffer sind gepackt. Ilka hat sich heute noch ganz schnell eine "Lastminute Hepatitis A-Impfung" geben lassen. An alles Mögliche denkt man im Vorfeld, auch die Apotheke wird fast leer gekauft. Aber die Impfung wäre uns fast untergegangen. Meine Impfung ist von meiner Südafrika-Reise im Jahr 2017 noch aktuell. Morgen geht es endlich los. Wir freuen uns riesig einen neuen Kontinent kennenzulernen.

Donnerstag, 04. Juli 2019:

Es geht los. Mit dem Regionalexpress von Boizenburg nach Hamburg. Und nun sitzen wir im ICE 75 in Richtung Frankfurt am Main. Nach einigen technischen Schwierigkeiten ist unser ICE mit 12 Minuten Verspätung endlich losgekommen. 

Das ging schon mal wie geschnitten Brot. In knapp vier Stunden von Hamburg nach Frankfurt. Die Deutsche Bahn kann sich über eine mangelnde Auslastung ihrer Züge nun wahrlich nicht beschweren. Und pünktlich angekommen ist der Zug dann auch noch. Wenn man das im Vorfeld immer so genau abschätzen könnte, dann hätten wir durchhaus etwas später in der Heimat starten können. So müssen wir jetzt noch bis zum Abflug nach Shanghai um 20 Uhr ein wenig warten. Aber der größte Flughafen Deutschlands gibt reichlich Gelegenheit zum Staunen und Gucken.

 

Die Wartezeit hier auf dem Frankfurter Airport verging wie im Fluge. Bisschen alle möglichen Parfümsorten ausprobieren, noch das eine oder andere Getränk schlürfen und durch die Boutiquen schlendern. Nun ist aber gleich soweit. Unser A 350-900 von Air China ist zum Boarding bereit. Wir hören, besser lesen uns in einigen Stunden wieder. Dann aus dem elf Flugstunden entfernten Shanghai. 

So, wir sind dann mal weg ......

Freitag, 05. Juli 2019:

Schon beim Flug vor zwei Jahren nach Johannesburg habe ich mir geschworen, nie wieder mit Economy so weit zu fliegen. Doch auch diesmal war Geiz einfach nur geil. Aber ich weiß nicht, ob man es wirklich Geiz nennen kann, wenn sich der Flugpreis durch Buchung von Business-Class plötzlich vervielfacht. Gefühlt habe ich während der elf Stunden Flugzeit von Frankfurt nach Shanghai gar nicht geschlafen. Am Flughafen Shanghai hat uns Micky empfangen, unsere deutschsprachige Reiseleitung. Bis auf unser gemeinsames Abendessen in einem chinesischen Restaurant ist dann nicht mehr viel passiert. Außer unser alleiniger Ausflug zum Tempel, der abends illuminiert war.  

 

Sonnabend, 06. Juli 2019

Shanghai ist eine der größten Städte der Welt. Die Stadt wird sogar als "Stadt der Zukunft" bezeichnet. Keine andere Stadt ist so rasant schnell gewachsen. Nach dem gemeinsamen Frühstück standen der Bund (Uferpromenade) und die bekannte Einkaufsstraße "Nanjing Road" auf dem Programm. In früheren Jahren befanden sich hier, ähnlich wie am Broadway, viele Kinos und Theater. Auch heute bildet sie noch den Mittelpunkt der Stadt. Des Weiteren besichtigten wir den aus der Ming-Zeit stammenden Yu-Garten inmitten der Altstadt. Unvergesslich wird für uns besonders der abendliche Ausflug zum Bund bleiben. Mit der U-Bahn Linie 2 ging es vier Stationen in Richtung Uferpromenade. Doch U-Bahn fahren ist in Shanghai so gar nicht mit deutschen Großstädten wie Berlin oder Hamburg zu vergleichen. Wen man bedenkt, dass in China 1,4 Milliarden Menschen leben und allein davon schon 23 Millionen in Shanghai, dann kann man sich vorstellen, wie es in der U-Bahn zugeht. Während man im Auto permanent im Stau steht, egal zu welcher Tageszeit, sieht es unterirdisch nicht viel besser aus. Lange Schlangen am Fahrkartenautomaten, ebenso dichtes Gedränge auf den Bahnsteigen und in den Bahnen. Übrigens ist höfliches Warten auf aussteigende Fahrgäste wohl nicht üblich. Die Türen der Bahn öffnen sich und es beginnt der erbarmungslose Kampf ums Ein- und Aussteigen. Was fällt uns noch so alles auf hier in China? Die Dauer der roten und grünen Ampelphasen wird angezeigt. Die digitale Kommunikation zur Außenwelt ist stark eingeschränkt und wird zensiert. Trotzdem ist fast jeder Chinese permanent mit seinem Wisch beschäftigt. Unzählige Kameras zeugen von einer ständigen Überwachung der Bevölkerung. Öffentliche Toiletten gibt es überall und sind vor allem kostenlos. Es gibt kaum Schmutz auf den Straßen in Sahnghai, dafür sorgen viele fleißige Hände. Auch die Präsenz der Polizei und Mitarbeiter des Wachschutzes ist unübersehbar. Stromkabel werden übrigens oberirdisch verlegt, davon zeugen wie Spinnweben aussehene Kabelknäuel. Ohne Klimaanlagen geht hier übrigens gar nichts. In jedem noch so kleinen Geschäft oder in der U-Bahn kann man sich ein wenig herunterkühlen. Übrigens gibt es für uns Europäer so gar keine Chance, diese Sprache zu verstehen. Auch die Bezahlung mit dem Handy statt in Bar oder mit der Kreditkarte ist für uns eine neue Erfahrung. 

 

 

 

 

Sonntag, 07. Juli 2019

Heute stand der Ausflug zum Wasserdorf Zhujiajiao auf dem Programm. Zirka 40 Kilometer außerhalb von Shanghai befindet sich das „Venedig von Shanghai“, in dem man über steinerne Brücken schlendern kann. Durch das Dorf schlängeln sich Wasserstraßen, die das Bild der Kleinstadt prägen. Besonders die exotischen Speisen und die dazu gehörigen Gerüche werden uns hierbei in Erinnerung bleiben. Der Abend gehörte dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Shanghai-Tower, mit einer grandiosen Sicht auf das nächtliche Shanghai. Auf dem Heimweg haben wir uns doch tatsächlich in einen einheimischen Imbiss gewagt. Ich hoffe, es geht alles gut. Im Übrigen fahren hier nur elektrisch betriebene Mofas auf den Straßen. Eine Wohltat für Ohren und Nase.   

 

 

 

 

 

Montag, 08. Juli 2019

Das Wichtigste vorweg: Mit unserem nächtlichen Ausflug in die heimische Küche ist alles gut gegangen. In China ist es wohl kein Problem, während der Fahrt mit dem Mofa, das auch noch mit Gepäck aller Art oder sogar mit der gesamten Familie vollbeladen, zu telefonieren oder Nachrichten zu senden. Am Montagmorgen hatte ich jedenfalls große Freude beim Warten vor der Seidenmanufaktur, solche Begebenheiten abzulichten. Heute stand unsere fast achtstündige Fahrt mit dem Schnellzug von Shanghai nach Yichang auf dem Plan. Zugfahren ist in China ganz anders organisiert als in Europa. Ähnlich wie auf dem Flughafen müssen die Fahrgäste Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen. Auch hier gibt es einen Check in, so dass die Bahnsteige erst kurz vor der Abfahrt betreten werden können. Der Schnellzug bringt uns mit maximal 250 km/h dem Ziel näher, auch über die komfortable Ausstattung des Zuges kann sich wohl niemand beklagen. Der Weg führte nicht nur an Reisfeldern vorbei, sondern vor allem an zahlreichen Großstädten, in denen die „Wohnschließfächer“ in bisher noch nie gesehenen Dimensionen in Richtung Himmel wachsen.

  

Dienstag – Mittwoch, 09. Juli – 10. Juli 2019

Es ist gerade kurz vor Mittag und ich sitze auf dem Balkon unseres Flussfahrtschiffes. Noch liegt es in Yichang am Terminal, gemeinsam und vor allem zum Teil parallel mit anderen Schiffen, die vermutlich alle heute Abend auf dem Jangtse in Richtung Chongqing aufbrechen werden. So Balkon an Balkon mit einer chinesischen Familie, die mit zwei Kindern schon von der neuen Familienpolitik der chinesischen Regierung profitieren konnte. In den nun folgenden drei Tagen wird es mit jeweils einen Ausflug pro Tag ein wenig ruhiger zugehen. Auch gut, schließlich liegen mit Xian und Peking noch zwei anstrengende Stationen unserer China-Rundreise vor uns. Im Übrigen ist der Jangtse oder chinesisch Chang Jiang mit 6380 Kilometern der längste Strom Chinas und der drittlängste der Welt. Die drei Schluchten sind eine Aneinanderreihung von Durchbruchstälern entlang des Jangtse mit einer Gesamtlänge von 193 Kilometern. In der Xiling-Schlucht befindet sich mit dem Drei-Schluchten-Staudamm das größte Wasserkraftwerk der Welt. Durch ihn stieg der Wasserstand bis 2009 um 90 Meter, so dass zuvor 1,3 Millionen Einwohner aus den Tälern umgesiedelt werden mussten. Die Baukosten für den nach 17 Jahren Bauzeit im Jahr 2009 in Betrieb genommenen Staudamm sollen bei 26 Milliarden Euro liegen. Der dadurch entstandene Stausee erstreckt sich durch alle drei Schluchten bis in das 500 Kilometer entfernte Chongqing. (32 Millionen Einwohner) Es folgen die Hexenschlucht Wuxia sowie die von allen drei Schluchten schönste, aber auch schmalste Schlucht Qutang. Diese ziert unter anderem die Rückseite des 10 Yuan-Scheines. Die anderen Ausflüge brachten uns zum „Goddess Stream“ und zur Shibaozhai Pagode, die auf einem Hügel am Ufer des Jangtse liegt. 

 

 

Donnerstag, 11. Juli 2019 

Beim Ausschiffen in Chongqing konnten wir unsere Bardamen Abbey und Shirley noch einmal sehen. Sie standen Spalier am Terminal und winkten uns zum Abschied zu. Über ein paar Yuan waren sie auch nicht traurig. Am Vormittag konnten wir beim kurzen Abstecher in den Zoo zum ersten Mal Pandabären sehen. Wenn auch nicht in der freien Natur, aber trotzden war es für uns beeindruckend die süßen Racker beim Fressen zu beobachten. Auch zwei weiße Tiger durften wir im Zoo erleben. Zum Glück mussten wir uns am Vormittag nicht mit unseren großen Koffern abplagen. Micky hatte einen Kofferträger organisiert, der für lediglich zehn Yuan pro Koffer das schwere Gepäck in den Schnellzug verbrachte. Sehr amüsant und vor allem ungewöhnlich ist das permanente Reinigen und Wischen des Zuges während der Fahrt. Hier haben Schmutz und Staub gar keine Chance auf den Fußboden zu gelangen und vor allem längere Zeit zu verbleiben.

Freitag - Sonnabend, 12. Juli – 13. Juli 2019

Eine solch aufregende Stadt wie Xian haben wir noch niemals kennenlernen dürfen. Besonders in der Nacht offenbart sich das Besondere an dieser Stadt, die in die großen Fußstapfen von Shanghai treten möchte. Der Besuch der weltberühmten Terrakotta-Armee darf in Xian natürlich nicht fehlen. Mit dem Fund dieser Armee wurde Xian im Jahr 1974 schlagartig weltweit bekannt. In vier verschiedenen Hallen befinden sich tausende lebensgroße tönerne Soldaten, die als Grabbeigabe des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi vor 2200 Jahren gefertigt wurden, um ihn nach seinem Tod auch weiterhin beschützen zu können. Mehr als 1 Million Arbeiter benötigten hierfür etwa vierzig Jahre. Anschließend besichtigten wir die große Wildganzpagode, ein buddhistischer Tempel. Der letzte Abend gehörte natürlich dem nächtlichen und unvorstellbar atemberaubenden Xian.

 

 

Sonntag, 14. Juli 2019

Mit Air China ging es am frühen Morgen in das 1200 Kilometer entfernte Peking. Gleich nach der Landung besichtigten wir den Sommerpalast. Hier lässt sich noch heute die einstige Macht der Herrscher erahnen. Am Nachmittag erforschten wir noch ein wenig die Umgebung. Temperaturen von 37 Grad Celsius ließen keine weiteren Aktivitäten zu. Auch im Shoppingcenter konnten wir die Zeit gut verbringen. Während der gesamten Reise haben wir den Dienst der Kofferträger gerne in Anspruch genommen, die unser Gepäck direkt vom Flughafen oder Zug auf das Hotelzimmer beförderten. Auch sind wir Europäer hier in China noch etwas ganz besonderes. Davon zeugen nicht wenige Selfies, die wir mit den Einheimischen machen konnten.  

Montag, 15. Juli 2019

Heute erwartete uns der Besuch der berühmten Großen Mauer, dem UNESCO-Weltkulturerbe. Die 600 Jahre alte historische Grenzbefestigung sollte das chinesische Kaiserreich vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden schützen. Wir spazierten auf dem Abschnitt bei Juyongguan. Bei 37 Grad Celsius war der Aufstieg doch recht beschwerlich. Anschließend ging es zu den Ming-Gräbern mit dem eindrucksvollen "Weg der Seelen".

 

 

Dienstag, 16. Juli 2019

Der letzte Tag in Peking bricht an. Schade! Heute ging es bei schweißtreibenden Temperaturen zum Platz des Himmlischen Friedens und zum im Zeichen von Yin und Yang erbauten Kaiserpalast (Verbotene Stadt). Anschließend besichtigten wir den Himmelstempel, das Wahrzeichen von Peking. Am Abend genossen wir chinesische Spezialitäten, darunter auch die berühmte Peking-Ente. 

 

„Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ Dieses Zitat von Bischof und Philosoph Augustinus Aurelius (354 – 430) zieht sich schon durch mein gesamtes Leben. Aber auch die Faszination, das Leben in Bildern festzuhalten und sich dabei in jeder Phase des Hobbys ganz besonders für die neueste Fototechnik zu begeistern, motivieren mich immer wieder aufs Neue, sich in jeder freien Minute mit dem Reisen zu beschäftigen. China ist für uns Mitteleuropäer wie ein fremdes Universum: Entdeckerfreude ohne Ende sowie unerschöpfliche Faszination. Wer sich darauf einstellt, permanent überwacht zu werden oder auf die für uns liebgewonnene Kommunikation über die sozialen Medien gänzlich zu verzichten, der wird ein Land kennenlernen dürfen, dessen Kultur und Landschaft dem Wunschzettel eines anspruchsvollen Touristen zu entstammen scheint. Ob nun die Große Mauer als das größte Bauwerk der Menschheit, der Pekinger Kaiserpalast, der Sommerpalast der berühmt berüchtigten Kaiserinwitwe Cixi oder die Tonsoldaten des „Ersten Erhabenen Kaisers“,  das sind nur einige wenige Kulturdenkmäler von Weltrang. Zugleich hat sich nicht nur in den Regionen in und um Shanghai, Xi’an, Chongqing oder Peking eine von Dienstleistungen und Technik geprägte Volkswirtschaft entwickelt. Nirgends in der Welt drückt sich aufgrund dieser wirtschaftlichen Revolution der große Drang nach Fortschritt so sehr in Stahl und Beton aus. Mit großem Tempo entstehen allerorts neue Bahnlinien und Schnellstraßen - häufig gleich auf mehreren Ebenen oder bis zu dreißiggeschossige Wohnhäuser, die in Dutzenden zeitgleich errichtet werden. Aber auch Wolkenkratzer, die Edel-Boutiquen aller namhaften Hersteller oder luxuriöse Hotels prägen die Schauseite Chinas. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt beim aufmerksamen Touristen die Frage auf, welche Staatsform nun die Richtige im relativ zu Deutschland flächenmäßig siebenundzwanzig Mal größeren China sei. Nach Auskunft unserer deutschsprachigen Reiseleiterin Mickey leben in ihrem Heimatland weltweit die meisten Dollarmilliardäre, die Mehrheit von ihnen in Peking, dem politischen Zentrum für 1,4 Milliarden Menschen. In kaum einem Land sei die Kluft zwischen Arm und Reich so groß. Nur wer ausreichend Geld habe, könne sich die Ausbildung der Kinder leisten oder ein Auto oder eine Wohnung kaufen. Mit ihren 36 Lebensjahren lebt die Reiseleiterin gemeinsam mit ihrem Ehemann noch immer in der Wohnung ihrer Schwiegereltern. Selbst der eigene Nachwuchs sei immer noch nicht in Sicht. Was ist mir zu meinem Leben in Deutschland noch so alles Positives aber auch Negatives aufgefallen?“. U-Bahn fahren unter anderem in Shanghai ist so gar nicht mit deutschen Großstädten wie Berlin oder Hamburg zu vergleichen. Wenn man bedenkt, dass in China 1,4 Milliarden Menschen leben und alleine davon schon 23 Millionen in Shanghai, dann kann man sich vorstellen, wie es in der U-Bahn zugeht. Während man im Auto permanent in Stau steht, egal zu welcher Tageszeit, sieht es unterirdisch nicht viel besser aus. Lange Schlangen am Fahrkartenautomaten, ebenso dichtes Gedränge auf den Bahnsteigen und in den Bahnen. Übrigens ist höfliches Warten auf aussteigende Fahrgäste wohl nicht üblich. Die Türen der Bahn öffnen sich und es beginnt der erbarmungslose Kampf ums Ein- und Aussteigen. Öffentliche Toiletten gibt es überall und sind vor allem kostenlos. Es gibt kaum Schmutz auf Chinas Straßen, dafür sorgen viele fleißige Hände. Auch die Präsenz der Polizei und Mitarbeiter des Wachschutzes ist unübersehbar. Strom- oder Telefonleitungen werden übrigens oberirdisch verlegt, davon zeugen wie Spinnenweben aussehenden Kabelknäuel. Ohne Klimaanlagen geht in China übrigens gar nichts. In jedem noch so kleinen Geschäft oder in der U-Bahn kann man sich ein wenig herunterkühlen. Auch die Bezahlung mit dem Handy statt in Bar oder mit Kreditkarte war für uns eine neue Erfahrung. 

Text und Fotos: Tilo Röpcke